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Verhalten nach Unfällen oder Beißerein

Annäherung

  • Achtung: Der Hund könnte unter Schock stehen oder starke Schmerzen haben und zubeißen!
  • Ruhig auf den Hund einreden, sanft berühren, keinesfalls aufmunternd klopfen!
  • Versucht der Hund verstört umherzulaufen, sollten Sie ihn auf engem Raum in der Bewegung einschränken, am besten anleinen und Maulkorb anlegen, falls dieser nicht zur Hand ist, den Fang mit einem breitem Band zubinden (wenn die Atemwege frei sind und ungehinderte Atmung möglich ist) um ihn genauer untersuchen zu können.

 

... die man dann dem Hund über die Schnauze legt ...
Zuerst macht man eine Schlaufe ...  
... vorsichtig straffen ... ... und die beiden Enden hinter den Kopf führen ...
... und dort zusammen binden. Seitenlage

  

 

  • Ist der Hund bewegungsunfähig, diesen bequem in rechter Seitenlage auf eine Jacke oder Decke lagern und mit ebendieser zudecken.
  • Bringen sie den Hund besonnen und ruhig, aber zügig aus der Gefahrenzone.
  • Wenn zur Hand: Notfalltropfen (-Tropfen) ins Maul geben. 

Überprüfung der Vitalfunktionen (bei bewusstlosen Tieren)

Atmung

Falls das Tier noch selber atmet jedoch extreme Mühe bei der Atemarbeit zeigt, sollte grundsätzlich versucht werden dass Tier so rasch als möglich, aber noch wichtiger unter Vermeidung jeglicher Aufregung und stress, in eine Klinik zu transportieren.

Doch beachten Sie:

Nur wenn die Atemwege frei sind, kann überhaupt Sauerstoff in die Lungen transportiert werden. Eine weitere Behandlung des Patienten ist erst sinnvoll, wenn die Atemwege freigelegt sind und der Patient atmet oder beatmet wird. Sie sollten deshalb versuchen die Maulöffnung zu inspizieren und wenn möglich von Fremdmaterial zu befreien.
Vorsicht vor Bissverletzungen!!!

 


Rechte Seitenlage, Kopf etwas nach hinten gestreckt. 

  • Zunge aus der Mundhöhle ziehen (damit sie nicht die Luftröhre verlegt).
  • Eventuell Erbrochenes, Blut od. Fremdkörper aus Fang entfernen .
  • Schleimhautfarbe: normalerweise:rosa
    • im Schock/bei großen Blutverlusten: hellrosa bis weiß
    • bei Sauerstoffmangel: zyanotisch/bläulich

 

  • Wenn keine Atmung feststellbar: Mund zu Nase Beatmung
    • Dazu wird der Fang des Hundes geschlossen und schnell 5-6x in die Nase geatmet
    • Die Kraft des Atemstoßes ist nach Hundegröße zu variieren
    • Eine gute Ventilation kann angenommen werden wenn sich bei der Insufflation (Einatmung von Atemluft in die Nase) der Brustkorb bewegt
    • Bleibt die Atmung dennoch aus, weiterbeatmen: alle 3 Sekunden einen Atemstoß, das sind 20 Atemstöße in der Minute
Rechte Seitenlage, Kopf etwas nach hinten gestreckt Mund zu Nasebeatmung

 

 

Herzschlag und Puls

Durch die Kontrolle des Pulses, der Herzfrequenz und der kapillären Füllung können auch sie die periphere Perfussion (Durchblutung) beurteilen. Der Puls sollte für ein Minimum von 15 Sec. überprüft werden, bevor irgend eine Aussage gemacht wird. Die verlängerte „Kapilläre Füllungszeit“ ist eines der ertsen Symptome, welches beim Traumapatienten auf eine ungenügende Perfussion hinweist. Die ungenügende Perfussion entsteht meist durch Hypovolämie (Blutverluste).

  • Der Herzschlag wird hinter dem linken Ellbogen zwischen 3. und 6. Rippe gefühlt. Die normale Frequenz liegt zwischen 80(große Hunde) und 120(Zwergrassen und Welpen) Schlägen/Minute.
  • Der Puls wird beim Hund mit zwei Fingern an der Innenseite des Hinterlaufes nahe der Leiste gefühlt. Der Puls sollte kräftig zu spüren sein. Frequenz siehe Herz.
  • Kapilläre Füllungszeit überprüft man an der Gingiva (Zahnfleisch) über dem Oberkiefereckzahn durch kurzen Druck auf diese (Gingiva wird weiß), messen der Zeit bis sie ihre ursprüngliche Farbe wieder erhält (sollt kürzer als 2-3 Sekunden sein)

Diese Parameter sollte jeder Hundebesitzer am gesunden Tier üben um später Abweichungen vom physiologischen Befund zu erkennen.

 

  • Lässt sich kein Herzschlag fühlen: Herzdruckmassage
    • In rechter Seitenlage wird unterhalb des linken Ellbogens, zwischen der 3. und 6. Rippe die Hand (bei Welpen und Zwergen reicht ein Finger) aufgelegt und 10 schnelle Druckbewegungen ausgeführt
    • Setzt das Herz nicht ein alle 6 Sekunden 10 Kompressionen

 

 

Bei Versagen von Herz und Atmung

 

Alle 6 Sekunden 10 Herzkompressionen gefolgt von zwei Mund zu Nase Beatmungen.

Lässt sich die Atmung innerhalb von 10 Minuten nicht in Gang setzten, bleibt die Herzmassage ebenfalls ohne Erfolg sind Zahnfleisch und Zunge blau, die Pupillen erweitert und kann durch Berührung der Augenoberfläche kein Blinzeln ausgelöst werden müß leider davon ausgegangen werden, dass der Hund trotz aller Bemühungen verstorben ist.

 

 

Blutstillung

  • Bei starken, großflächigen Blutungen ist es notwendig mit der Hand (Stoffstücken, Mullbinden) Druck auszuüben um diese zu stoppen, nicht reiben oder tupfen (verstärkt die Blutung), eventuell Eispackung auflegen.
  • Kurzfristig (1/4 Stunde) kann auch ein fester Druckverband angelegt werden.
  • Reicht ein Druckverband an den Extremitäten nicht aus kann kurzfristig auch eine Stauschlinge (proximal der Verletzung/körperwärts) angelegt werden.
  • Bei Bauchhöhlen Verletzungen sind eventuell ausgetretene Eingeweide mit einem sauberen feuchtem Tuch zusammen zu halten um Verschmutzung und weitere Verletzung der Organe zu verhindern.
  • Eingerammte Gegenstände (Stöcke, Äste..) nicht entfernen--- Tier könnte verbluten, oder bei Brustkorbverletzungen an Pneumothorax (Lufteintritt in Brustraum ersticken), für leichteren Transport Gegenstände gegebenenfalls vorsichtig kürzen!

Knochenbrüche

  • abnorme Beweglichkeit von Extremitäten.
  • Tiere treten nicht auf, starke Lahmheit.
  • Schmerzen, Schwellung, Knirschen.
  • Unnatürliches Herabhängen von Gliedmaßen.
  • Diese sollten vorübergehend fixiert werden (mit zwei Stäben/Ästen und in Notfall einem zerrissenem T-Shirt, in der Not stabilisiert auch zusammengerollte Zeitung als Ersatz für einen Ast sehr gut). Dies führt zu einer Schmerzlinderung und verhindert die Gefahr von zusätzlichen Weichteilverletzungen.

 

Transport

Tiere sollten so rasch als möglich unter minimalem Stress transportiert werden.

  • Kleine Hunde
    Beherzt mit beiden Händen untergreifen und hochheben, eventuell in Decke, Mantel einpacken.
  • Große Hunde
    Zu zweit tragen; den in rechter Seitenlage liegenden Hund an der Nackenfalte auf neben ihn liegende Decke, Mantel ziehen, Trage aus Bretten,Stöcken,Mänteln bauen.


Ruhe bewahren! Zum nächstgelegenen Tierarzt fahren und diesen bereits von unterwegs telefonisch kontaktieren!

Vorschlag eines Erste-Hilfe-Sets für Kleintiere

  • Sterile Gaze
  • Verschiedene Größen von sterilem Abdeckmaterial
  • Verbandgaze
  • Klebeband
  • Nicht haftender Verband (Telfa)
  • Sicherheitsnadeln
  • Schere und Pinzette
  • Betadine Salbe
  • Betadine Lösung
  • Zeckenzange
  • Telefonnummer des Notfalltierarztes und des lokalen Tox-Zentrums

Notfälle welche sofort einem Tierart vorgestellt werden sollten

  • Jegliche Trauma oder Verletzung/Frakturen
  • Dyspnoe oder Atmungsschwierigkeiten
  • Jegliche Anzeichen von Schock
  • Starke Blutungen
  • Würgen
  • Unproduktives Erbrechen (bei großen Hunderassen)
  • Häufiges Erbrechen
  • Blutiger Durchfall (beim Welpen)
  • Neurologische Anfälle/Koma/starke Apathie
  • Harnabsatzprobleme
  • Trächtigkeit (zwei Stunden erfolglose Kontraktionen)
  • Diabetische Krise
  • Augenverletzungen
  • Hitzeschlag